25 Jahre St. Nikolaus Fürth

Zuerst trauen sich die Kindergartenkinder gar nicht näher an Erzbischof Dr. Ludwig Schick heran. Doch als dieser mit warmen Worten für Vertrauen sorgt, versammeln sich die Kinder rund um ihn und singen das Abschlusslied im Festgottesdienst anlässlich des 25. Geburtstags der Nikolauskirche in Fürth-Oberfürberg.

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Bis auf den letzten Platz ist die Nikolauskirche an diesem Sonntag gefüllt – selbst die Stehplätze im hinteren Bereich reichen kaum aus. Auf der Empore singen zwei Chöre, es musiziert ein Orchester – die Musiker stammen aus St. Nikolaus und St. Heinrich, beide Kirchengemeinden bilden eine Seelsorgeeinheit und arbeiten eng zusammen. Streicher, Pauken und Trompeten stimmen da zur unter anderem zur Spatzenmesse von Mozart an, es folgen weitere festliche Klänge.

Festliche Worte findet Erzbischof Dr. Ludwig Schick bei seiner Predigt, in der er die Nikolauskirche als Wohnstube und Werkstatt bezeichet: „Es geht um die kürzeste Definition des Christseins, für die Menschen da zu sein, so wie Jesus Christus für die Menschen da war.“ Die Kirche solle Menschen zusammenbringen und dies sei in den letzten 25 Jahren in St. Nikolaus geschehen, sagte Schick. Gleichzeitig appelliert Schick für mehr Solidarität und Fürsorge der Menschen in der Gesellschaft. „Vieles könnte viel menschlicher sein, wenn der eine für den anderen da wäre“, setzt der Erzbischof fort und erinnert an den Heiligen St. Nikolaus, der christliche Werte in die damalige Zeit gebracht habe.

Mit seiner Sorge für die Menschen in Myra habe er damals eine Hungersnot gestoppt. „Wir müssen den Frieden in der ganzen Welt fördern, uns für soziale Gerechtigkeit und uns für die Umwelt einsetzen“, betonte Schick. Die weltweiten Flüchtlingsströme seien häufig Ursache von Krieg und Umweltkatastrophen. Auf seine persönliche Situation – für seinen Einsatz für Flüchtlinge hatte Schick Hass-Emails und sogar eine Morddrohung erhalten – hin sagt Dr. Schick, er bekomme mehr E-Mails und Briefe, die sich inhaltlich solidarisch mit ihm äußerten. „Es gibt viel Gutes, das müssen wir sehen, denn das Gute wird das Böse überwinden“, sagt der Geistliche und verweist auf Johannes den Täufer, der auf gute Worte gebaut und niederträchtige abgelehnt hatte.

Wie es sich zu einem Jubiläumsfest gehört, gibt es auch einige Grußworte: Der Fürther Oberbürgermeister Dr. Thomas Jung (SPD) lobt die Bedeutung von St. Nikolaus in einem stark wachsenden Stadtteil Fürths im Westen. „Ich wünsche Ihnen Gemeinschaft, Kraft, Zusammenhalt und eine wunderbare Zukunft“, betont Jung.

Ihm folgen die evangelischen Pfarrer Richard Gugel (Lukas-Gemeinde Fürberg) und Rüdiger Popp (Erlöserkirche Dambach) aus den evangelischen Partnergmeinden mit herzlichen Glückwünschen zum Jubiläum. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Angelika Krauß dankt dem Erzbischof, den Pfarrern, den Chören, dem Orchester und den Ministranten für die Mitgestaltung des Festgottesdienstes.

Nach dem letzten Lied haben es die Kindergartenkinder fast geschafft: Sie ziehen gemeinsam mit dem Erbischof, den Erzieherinnen, den Pfarrern, einigen Eltern und den Ministranten in den nahe gelegenen Kindergarten, den der Erzbischof feierlich mit Weihwasser segnet. Für die Generalsanierung des Kindergartens hatte Freistaat, Stadt und Erzdiözese rund 700.000 Euro ausgegeben. Das Kindergartengebäude ist sogar etwas älter als die 25 Jahre junge Kirche. Beim gemeinsamen Weißwurst-Frühstück nach dem Gottesdienst rücken die Fürther noch etwas enger zusammen, der Erzbischof nimmt auch Platz. Kirche pur.

Internet: http://www.st-nikolaus-fuerth.de


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